Internationaler Welt-Ei-Tag am 13. Oktober 2017
Zum internationalen Welt-Ei-Tag am 13. Oktober weist die gemeinnützige Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) von Bioland and Demeter auf die Vielfalt der Hühnereier hin. Wünschenswert ist, dass etwa auch Eier von Tieren aus ökologischer Tierzucht, die in Farbe und Form nicht immer den Standards entsprechen, den Weg in den Handel und zu den Kund*innen finden. Die Akzeptanz und Wertschätzung von solch vielfältigen Eiern ist ein wichtiger Beitrag für mehr Bruderhähne und gegen das Kükentöten.
Selbst im Bioladen und in Bio-Supermärkten ähneln sich die angebotenen Hühnereier „wie ein Ei dem anderen“: In den Handel schaffen es meist nur solche, die in die Gewichtsklassen S, M und L passen und eine perfekte Ei-Form aufweisen. Diese Eier sind in der Regel entweder braun oder weiß, nicht zu klein oder zu groß, weder zu rund noch zu spitz zulaufend – und die Eierschale ist von einer gleichmäßigen Beschaffenheit. Natürlich fallen auch die meisten Bio-Eier in dieses Raster. Aber nicht alle!
Und all jene, die ein bisschen anders aussehen und deswegen oft gar nicht erst in den Verkauf kommen, will die ÖTZ am Welt-Ei-Tag ins Blickfeld rücken: „Jedes Ei ist ein kleines perfektes Meisterwerk“, sagt Inga Günther, Geschäftsführerin der ÖTZ und selbst Hühnerzüchterin. Hühnereier sind je nach Alter und Rasse der Hühner extrem unterschiedlich und weisen von Natur aus eine enorme Vielfalt auf. Das fängt schon bei den Farben an: Neben den braunen und weißen Eiern gibt es Hühner, die mintgrüne, dunkelbraun-gesprenkelte, olivgrüne, hellrosafarbene oder gar türkise Eier legen. Auch was die Formen betrifft, so gibt es ganz ungewöhnliche Eier. „Beim Eiersammeln finden wir neben den gewohnten Eiern auch besonders runde oder besonders spitze Eier, manche sind ganz klein und manche sehr groß. Manche haben zwei Eigelbe. Manche sind langgezogen, und bei manchen ist beim Legen eine Rille oder Falte entstanden. Auch wenn diese Eier speziell aussehen, so sind sie doch geschmacklich immer genau so gut wie ein gewohntes Ei – nur die Verpackung ist eben etwas ungewöhnlich“, so Inga Günther.
Ihre Forderung: Damit sich die Haltung eines Zweinutzungshuhnes für den Landwirt lohnt, müssen alle Eier, auch die kleinen S-Eier den Weg in den Laden finden und von den Kund*innen zu einem realistischen Preis gekauft werden. „Die Kunden schätzen diese Vielfalt bereits im Direktvertrieb, etwa wenn sie die Eier in Hofläden kaufen. Unser Ziel ist, dass diese Vielfalt auch den Weg in den Handel findet und zukünftig auch ungewöhnliche Eier vermarktet werden können“, hofft Inga Günther.
Zum Hintergrund der ÖTZ
Die Ökologische Tierzucht gGmbH ist der im März 2015 gegründete gemeinnützige Träger für eine eigenständige ökologische Tierzucht. Als Gesellschafter gehen die beiden Bio-Verbände Bioland und Demeter eine Kooperation ein. Die ÖTZ hat zum Ziel, eigene, authentische Strukturen für eine ökologische Tierzucht zu schaffen. Dabei liegt der Schwerpunkt zunächst darauf, eigene Zuchtstrukturen für das Öko-Huhn von morgen aufzubauen. Dieses ist an Haltungs- und Fütterungsbedingungen der ökologischen Landwirtschaft besser angepasst als die hochleistenden Hennen von heute. Im besten Fall werden mit einem Tiertyp beide Produktionsrichtungen (Eier und Fleisch = Zweinutzung) erreicht und so das Kükentöten beendet.
Um die teure und aufwändige Züchtungsarbeit zu unterstützen, haben Bioland und Demeter die Aktion „1 Cent pro Ei für die Ökozucht!“ ins Leben gerufen. Dabei beteiligt sich auch der Naturkostfachhandel und unterstützt die Ökologische Tierzucht pro verkauftem Ei mit einem „Züchtungscent“. „Kund*Innen, die bei unseren Partnern Eier kaufen, unterstützen mit jeweils einem Cent, das pro Ei aufgeschlagen wird, die Zucht des Öko-Huhns von morgen“, so Inga Günther.
12. Oktober 2017