Politik besucht ÖTZ-Zuchtstandort

Dr. Ophelia Nick, Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), informierte sich am 27. Juni 2023 am Zuchtstandort der Ökologischen Tierzucht (ÖTZ) in Goch am Niederrhein über die Vorteile von ökologisch gezüchteten Zweinutzungshühnern im Hinblick auf Tierwohl und ökologische Haltungsbedingungen. Der besondere Fokus lag dabei auf der Frage, was es konkret braucht, um die Züchtung und Haltung von Zweinutzungshühnern zu unterstützen.
Dr. Ophelia Nick, am ÖTZ-Zuchtstandort
Foto: Simon va de Loo

Pressemitteilung vom 28.06.2023

 

Dr. Ophelia Nick, Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), informierte sich am 27. Juni 2023 am Zuchtstandort der Ökologischen Tierzucht (ÖTZ) in Goch am Niederrhein über die Vorteile von ökologisch gezüchteten Zweinutzungshühnern im Hinblick auf Tierwohl und ökologische Haltungsbedingungen. Der besondere Fokus lag dabei auf der Frage, was es konkret braucht, um die Züchtung und Haltung von Zweinutzungshühnern zu unterstützen.

 

Gemeinsam mit Ulle Schauws, Bundestagsabgeordnete, und Volkhard Wille, Landtagsabgeordneter – beide vom Niederrhein, besuchte Dr. Ophelia Nick am Dienstag in Goch die Ställe und Außenbereiche, in denen die Zuchttiere der Ökologischen Tierzucht freilaufend ohne Käfige gehalten werden. Bei Führungen durch den Kükenstall, den Zuchtstall mit Fallnestern und den für Zuchtgeflügel einzigartigen Außenbereich mit Baumbepflanzung, klärten Inga Günther, Geschäftsführerin und Leiterin der Geflügelzucht der ÖTZ sowie Jens und Andrea Bodden vom Bioland Geflügelhof Bodden anschaulich über die Besonderheiten der Ökotierzucht und der vor Ort entstehenden Gebrauchskreuzungen „Coffee“ und „Cream“ auf.

 

In einem anschließenden freien Austausch bei Kostproben vom Zweinutzungshahn der Fleischerei Wefers in Krefeld konnten sich die Besucher:innen davon überzeugen, warum Zweinutzungshühner der ÖTZ als Alternative zu den herkömmlichen Lege- und Mastrassen unterstützenswert sind.

 

 

Ausgehend von der Problematik des Kükentötens, das seit 1.1.2022 in Deutschland verboten ist, beantwortet das Zweinutzungshuhn viele drängende Fragen, die sich aus der Züchtung spezialisierter Hühnerrassen ergeben haben, wie die Erzeugung wirtschaftlich nutzloser Hähne bei Legelinien und gesundheitliche Probleme durch einseitige Leistungsmerkmale bei Lege- und Mastrassen. Zweinutzungshühner der ÖTZ stehen für eine ausgeglichene Leistung von Ei und Fleisch, Hahn und Henne werden zusammen gedacht und eine klimafreundliche Haltung mit regionalem Futter ist möglich. Außerdem wirkt die Ökotierzucht einer Abhängigkeit der Landwirt:innen von großen Zuchtunternehmen auf einem monopolisierten Markt entgegen, indem Bäuerinnen und Bauern an der Züchtung beteiligt werden.


Ophelia Nick: „Einseitige Zucht auf einzelne Leistung hat seine Schattenseite. Bei Hühnern ist es die Gesundheit und die schlechte Verwertbarkeit von männlichen Tieren. Deshalb ist es klasse zu sehen, wie hier eine robuste, gesunde und widerstandsfähige Rasse gezüchtet wird. Diese Rassen sind dann doppelt verwertbar und kein Tier ist überflüssig.“

 

Die Politiker:innen interessierten sich insbesondere dafür, wie eine Unterstützung seitens der Politik aussehen könnte, fragten nach bisherigen Förderungen und was noch gebraucht werde.


Inga Günther beantwortete dies mit dem Hinweis darauf, dass eine wesentliche Unterstützung bisher aus der Biobranche, namentlich dem Naturkostfachhandel gekommen sei, der unter anderem mit der sog. „1-Cent-Partnerschaft“ in den letzten Jahren mehr als 1,6 Mio. Euro an die ÖTZ gezahlt habe. Daneben erhalte die ÖTZ Mittel von privaten Stiftungen wie der Software AG-Stiftung, der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und der Mahle-Stiftung sowie aus Förderprogrammen des Bundes. „Für eine wirkungsvolle Weiterentwicklung der Züchtung aber vor allem auch der Vermarktung von Zweinutzungshuhn-Produkten brauchen wir allerdings noch mehr politischen Willen, der sich nicht allein in Förderangeboten zeigt, sondern z.B. auch in einer Verbraucher-Informationskampagne zum Zweinutzungshuhn seitens des BMEL sichtbar wird“, schlug Inga Günther eine konkrete Unterstützungsmöglichkeit vor.

 

 

Kontakt:
Ökologische Tierzucht gGmbH
Inga Günther, Geschäftsführerin und Leiterin Geflügelzucht
inga.guenther@oekotierzucht.de

oekotierzucht.de

 

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