Ressourcenschonende Fütterung von Zweinutzungshühnern: Forschungsprojekt untersucht alternative Proteinquellen für den Praxiseinsatz
Die Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) ist Teil des Konsortiums, das in dem Projekt „sLowFeedChickIns – Optimierte Nährstoffversorgung von Zweinutzungshühnern – Angepasste Rationen, alternative Proteinquellen, Auswirkungen und Anpassungsmöglichkeiten“ neue Wege aufzeigen will, wie die Haltung von Zweinutzungshühnern im Hinblick auf regionale Rohwarenbeschaffung, reduzierte Humanernährungskonkurrenz und Herkunft der Proteinkomponenten optimiert werden kann.
Das Vorhaben wird gefördert im Rahmen der „Bekanntmachung über die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Sicherung einer nachhaltigen Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere unter sich wandelnden klimatischen Bedingungen“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und hat eine Laufzeit von 4 Jahren. Es wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (Institut für Tierernährung), der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FG Ökologische Tierhaltung), dem Thünen Institut (Institut für Ökologischen Landbau), dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie und der Bioland Beratung, die gemeinsam mit der ÖTZ die Projektkoordination übernimmt. In der Grundannahme geht das Projekt davon aus, dass ZweinutzungshühnerEine Gebrauchskreuzung bezeichnet in der Tierzucht die gezielte Kreuzung von Tieren zweier verschiedener Rassen oder Zuchtlinien, um die positiven Eigenschaften beider Elternteile in den Nachkommen zu vereinen. Das Ziel ist meist die Verbesserung von Merkmalen wie Gesundheit, Leistungsfähigkeit oder Anpassungsfähigkeit. eine höhere Toleranz hin-sichtlich der Futtermittelkomponenten und der Nährstoffdichte aufweisen und insgesamt aufgrund der geringeren metabolischen Aktivität eine höhere Resilienz gegenüber des Klimawandels und der damit einhergehenden Temperaturveränderungen zeigen werden. Es soll sowohl untersucht werden, inwiefern die aktuell im Ökolandbau empfohlene Proteindichte schrittweise reduziert werden kann und im zweiten Schritt emissionssensible Proteinkomponenten wie Soja- oder Sonnenblumenpresskuchen durch verschiedene Insekten und Makroalgen ausgetauscht werden können, bei gleichzeitig für die Geflügelfütterung optimierter Proteinmatrix. Die Versuche erfolgen im Rahmen von Wahlversuchen in Kleingruppen und im Anschluss daran in praxisrelevanten Herdengrößen, sowohl in Bezug auf Legehennen als auch auf Masttiere. Begleitend dazu werden unterschiedliche Versuche durchgeführt, um zum einen die Futtermittelsicherheit der eingesetzten Komponenten näher zu beleuchten und zum anderen ein klimaneutrales Potential bei der Erzeugung der alternativen Proteinquellen darzustellen. Das Projekt und die Projektergebnisse fokussieren dabei stark auf die Umsetzbarkeit in der aktuellen landwirtschaftlichen Praxis und das Projektteam steht daher fortlaufend in engem Kontakt mit Futtermühlen, landwirtschaftlichen Betrieben und Herstellern der Futtermittelkomponenten. Unterm Strich sollen Futtermischungen entwickelt werden, die eine optimale Nährstoffversorgung unter maximalem Einsatz von regionalen Komponenten gewährleisten und aufgrund des hohen Einsatzes von Stoffnebenströmen eine möglichst geringe Konkurrenz zur Humanernährung darstellen.
Ansprechpartnerin für weitere Informationen ist Inga Günther (Projektleitung): inga.guenther@oekotierzucht.de
Die Ökologische Tierzucht gGmbH ist der im März 2015 gegründete gemeinnützige Träger für eine eigenständige, ökologische Tierzucht. Als Gesellschafter gehen die beiden Bio-Verbände Bioland und Demeter dafür eine Kooperation ein. Das wichtigste Ziel der Ökologische Tierzucht gGmbH ist es, die Züchtung von Zweinutzungstieren voranzubringen, die für den Ökolandbau angepasst sind sowie die Betriebe bei der Haltung und Vermarktung der Zweinutzungstiere und ihrer Produkte zu unterstützen. Der gemeinnützige Träger sieht sich als Alternative zu Konzernstrukturen – Züchtung wird als Kooperationsprojekt mit Bäuerinnen und Bauern betrieben.
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