Alternative Proteinquellen für die Praxis

Wahlversuche

Zweinutzungshühner –angepasste Rationen, alternative Proteinquellen, Auswirkungen und Anpassungsmöglichkeiten

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Foto: J.Hankel

Prof. Dr. Julia Hankel

Juniorprofessorin für Nachhaltigkeit im Kontext Tierernährung und Tiergesundheit

Institut für Tierernährung – Tierärztliche Hochschule Hannover

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Arbeitspaket II

Wahlversuche

Arbeitspaket II untersucht das Futteraufnahmeverhalten von Zweinutzungshühnern und Legehybriden in Fütterungsversuchen mit verschiedenen Wahlmöglichkeiten. In drei Versuchsdurchgängen sind jeweils sechs Gruppen mit jeweils sechs Wiederholungen bei geschlechtlicher Trennung vorgesehen.  Ein Durchgang erstreckt sich dabei von der 4. bis zur 14. Lebenswoche. Versuchs- und Kontrollgruppen erhalten herkömmliches Mischfuttermittel und ein Protein reduziertes Mischfuttermittel. Beide Mischfuttermittel werden ad libitum aber in getrennten Trögen angeboten. Die Versuchsgruppen erhalten zusätzlich eine von vier alternativen Proteinquellen, die in einem dritten Trog angeboten werden. Die Tiere der Kontrollgruppen und der vier Versuchsgruppen haben somit die freie Wahl aus den zwei bzw. drei Trögen zu fressen und sich die Mengen aus den Futtermitteln so zuzuteilen, dass diese Mengen im Hinblick auf den Gesamtproteingehalt nahezu optimal für ihr Wachstum sein könnte. Innerhalb des Konsortiums wurden verschiedene alternativen Proteinquellen (Insekten und Makroalgen) hinsichtlich der Verfügbarkeit, Methionin und Cystein-Gehalte sowie der ernährungsphysiologischen Vor- und Nachteile analysiert und diskutiert. 

  • Stubenfliege (Musca domestica),
  • Adulte schwarze Soldatenfliege (Hermetia illucens), 
  • Adulte Heimchen (Acheta domesticus
  • Zuckertang (Laminaria saccharina),
  • Lappentang (Palmeria palmata)
  • Meersalat (Ulva lactua)

Die folgenden vier alternativen Proteinquellen wurden abschließend für die Wahlversuche ausgewählt: Palmaria palmata, Ulva lactuca, Acheta domesticus und die adulte Hermetia illucens.

Die in den Verdaulichkeitsversuchen ermittelte Akzeptanz und Präferenz der alternativen Proteinquellen sowie die aufgenommene Proteinmenge bilden die Grundlage für die darauf aufbauenden Leistungs- und Praxisversuche (Arbeitspaket III und IV). 

Foto: J.Hankel
Foto: J.Hankel

Arbeitspaket II

Verdaulichkeitsversuche

Im Anschluss an die Wahlversuche wird die/werden die favorisierte(n) Proteinquelle(n) isoliert oder in Kombination in den Lege- und Mastversuchen als Ergänzung zu den ermittelten Reduktionsfütterungen eingesetzt. Parallel dazu wird die praecaecale Verdaulichkeit des Proteins/der Aminosäuren der ausgewählten alternativen Proteinquellen in Verdauungsversuchen unter Anwendung des regressiven Substitutionsverfahrens bestimmt. Die Tiere werden entsprechend ihres Geschlechts getrennt gehalten, um auch den Faktor Geschlecht berücksichtigen zu können. Innerhalb eines Durchgangs sind drei Wiederholungen je Gruppe geplant.